Berufsunfähigkeitsversicherung Selbstständige und Freiberufler

Als selbstständiger Unternehmer wissen Sie: Staatliche Hilfe kommt nur sehr dosiert bei Ihnen an. Die meisten Selbstständigen sind nicht gesetzlich versichert und haben deswegen natürlich auch kein Anrecht auf die von der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlte Erwerbsminderungsrente. Es gilt: Wer nicht eingezahlt hat, kann auch keine Leistungen im Ernstfall beziehen.

Deshalb müssen Selbstständige besonders darauf achten, dass Sie sich für den Fall der Berufsunfähigkeit ausreichend versichern. Denn wenn sie aufgrund eines Unfalls, einer schweren Krankheit oder z.B. aufgrund von Rückenbeschwerden ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben können, sieht es meist düster aus. 

Selbstständige Handwerker sollten BU in jedem Fall abschließen

Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige und Freiberufler

Die klassischen Handwerksbetriebe wie Bäcker, Schreiner, Tischler oder Fliesenleger werden häufig auch von selbstständigen Unternehmern betrieben, manchmal auch als Ein-Mann-Betrieb. Dabei ist es häufig schwere körperliche Arbeit wie z.B. bei Fliesenlegern, die zu frühen Verschleißerscheinungen führt. Bandscheibenvorfälle sind sicherlich alltäglich. Aber auch selbstständige Bäcker mit Mehlstauballergie, Tischler mit verlorenen Fingern, oder Gastronomen mit Depressionen sind den Versicherern nicht unbekannt. Aber der kluge Selbstständige baut vor – mit einer individuell für ihn passenden Berufsunfähigkeitsversicherung.

Häufigste Berufskrankheiten in Deutschland (Verdachtsfälle)

Im Jahr 2013 wurden fast 60.000 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit gestellt. Für Selbstständige kann eine solche Krankheit Existenzbedrohend sein.
Quelle: Verkürzte Darstellung

Achtung: Auch Selbstständige, die freiwillig versichert sind, bekommen nur eine minimale Grundabsicherung, z.N. durch ein Anrecht auf die Erwerbsminderungsrente haben. Das ist aber nict genug, um davon den Lebensunterhalt zu finanzieren.

Berufsunfähigkeit für Selbstständige: Fallstricke beachten

Das Ziel der Versicherer ist natürlich immer, genau zu prüfen ob der Versicherungsfall eingetreten ist. Im Falle von Selbstständigen mit BU-Versicherung wird geprüft, ob der Selbstständige wirklich berufsunfähig ist oder ob es vielleicht Möglichkeiten gibt, diesen anders weiter zu beschäftigen. Um im Ernstfall für dieses Vorgehen eine Grundlage zu haben, finden sich in den Versicherugsbedingungen zur Berufsunfähigkeitsversicherung Klauseln, die z.B. eine Umgestaltung der Tätigkeit des Selbstständigen festlegen.

Diese Umgestaltung sollte aber einen bestimmten Rahmen nicht sprengen:

  • keine grundlegende Veränderung des betrieblichen Charakters
  • keine finanziellen Einbußen größeren Ausmasses
  • keine Unter- oder Überforderung des Selbstständigen

Tipp: Als Selbstständiger sollten Sie klären, wie Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung im Falle einer Berufsunfähigkeit vorgeht und welche Sonderklauseln es gibt, Sprechen Sie hierzu mit einem Fachmann für Berufsunfähigkeitsversicherungen und lassen Sie sich ausführlich beraten!

Kosten Berufsunfähigkeitsversicherung Selbstständige

Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige orientieren sich den Risiken im Beruf, in dem der Unternehmer tätig ist am jeweiligen Gesundheitszustand (Beschwerden, Vorerkrankungen etc.) und nicht zuletzt Alter des Antragstellers. Hier gilt, wie bei allen Berufsunfähigkeitsversicherungen, je weniger risikoreich der Beruf, je gesünder der Versicherungsnehmer und vor allem je jünger er oder sie ist, desto günstiger kann man eine Berugsunfähigkeitsversicherung abschliessen. Also: Früh, am besten schon während des Studiums bzw. der Ausbildung darum kümmern und sich gut beraten lassen!